Die Geschichte(n)


 

Die Inschrift über dem Turmeingang gibt Auskunft über die Erbauerin des Schlosses:

"Andreas v Klitzink
Georgens sel. Sohn starb christlich zu Walsleben ao 1586 den 14. Jony und ist Den folgenden 23. Jony daselbst in der Kirchen christlich begraben.
Kaeta v. Oppen
Andreas v. Klitzink sel. Witwe hat dieses erbauen lassen Anno 1604
Unser Rhumb allein ist Christi Blut, das ehr von Sündt vns waschen thvdt
Über der Inschrift 2 Wappen – v. Klitzing – v. Oppen



Das Renaissanceschloss hat die sehr früh verwitwete Kaetha (Katharina), geb. von Oppen (1553- 1621)gebaut. Sie war die Tochter des Erzstiftisch Magdeburgischen Hauptmanns Kaspar von Oppen auf Kossenblatt und der Katharina v. Dyhrn.


Die wirtschaftliche Grundlage für den Schlossbau verdankte sie ihrem Mann, Andreas von Klitzing (1526-1586), der Demerthin, Rosenwinkel, einen Teil Karnzow besaß und mit seinen Vettern zusammen mit Drewen, Blumenthal, Schönebeck, Brüsenhagen, Rehfeld, Pinnow, Kolrep, Sarnow, Bork und Wutike belehnt war. Darüber hinaus gehörte ihm ein Teil der Güter Walsleben und Radensleben. Teile der Ostprignitz und Ruppins wurden in ihrer wirtschaftlichen und architektorischen Entwicklung wesentlich von der Familie von Klitzing und ihren verwandschaftlichen Verknüpfungen bestimmt.


 


Demerthin war Stammsitz der Familie von Klitzing.In der Prignitz ist die Familie seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar. Urkundlich erwähnt wurde sie im Jahre 1237.

Der Ort Demerthin wird 1438 in einem Lehensbrief benannt.

In dieser Urkunde belehnt Friedrich der Jüngere, Markgraf von Brandenburg und Burggraf von Nürnberg "de Klytzinge" mit dem Besitz des Dorfes.

Im Jahre 1568 lieh Kurfürst Joachim Friedrich den "Klitzingen" das Dorf Damertin zu rechtem Mannlehn.

 Nach 1675 gab es einen jahrzehntelangen Streit mit der Familie von Platen um den Sitz Demerthin.

Im Jahre 1738 übernahm Kaspar Joachim von Klitzing das Anwesen.


Die letzte Gutsherrin auf Demerthin war Adda von Klitzing (1876 -1956).

Kaspar Werner von Klitzing (1857-1901), verstarb bald nach der Eheschließung mit Adda von Rohr. Er hatte durch Moorkultur und Melioration den Besitz fruchtbar gemacht. Es wurden hauptsächlich Kartoffeln, Getreide und Zuckerrüben angebaut. Außerdem wurde Pferdezucht betrieben und eine eigene Schnapsbrennerei unterhalten. Bis 1945 bewirtschaftete Adda von Klitzing, geb. von Rohr das Gut und bewohnte als letzte von Klitzing das Schloss. 1945 wurde das Schloss zum Versorgungsgut der Roten Armee. Im Rahmen der Bodenreform wurde die Familie von Klitzing enteignet und ausgesiedelt. Adda von Klitzing verbrachte ihre letzten Jahre im Klosterstift Marienfließ in Stepenitz. Das Schloss wurde als Wohnraum für Umsiedler und Neubauernfamilien genutzt, es beherbergte die Schule, den Kindergarten und eine Verkaufsstelle. Im Jahr 1993 ging das Schloss in das Eigentum der Gemeinde Demerthin/Gumtow über.